
„Die Schweiz muss die Neutralität bewahren. Keine Zusammenarbeit mit der NATO!“
Der Schweizer Historiker Daniele Ganser setzt sich für die Neutralität ein und fordert derzeit auf grossen Plakaten in verschiedenen Schweizer Bahnhöfen: «Die Schweiz muss die Neutralität bewahren. Keine Zusammenarbeit mit der NATO!» Die zuvor neutralen Länder Schweden und Finnland sind der NATO beigetreten, dem von den USA angeführten grössten Militärbündnis der Welt. Die NATO zählt jetzt 32 Mitgliedstaaten.
Ganser warnt die Schweizerinnen und Schweizer vor einem NATO-Beitritt. In seinem Buch «Imperium USA» hat er sich kritisch mit den Kriegen der USA auseinandergesetzt. Ganser ist der Ansicht, dass der Angriff der USA auf Serbien 1999, Afghanistan 2001, den Irak 2003, auf Libyen 2011 und auf Syrien 2014 klare Verstösse gegen das UNO-Gewaltverbot waren. Er kritisiert auch den Angriff von Russland auf die Ukraine 2022 als klaren Verstoss gegen das UNO-Gewaltverbot. Er empfiehlt der Schweiz dringlich, in dieser Situation an der Neutralität festzuhalten. Ganser unterstützt die Neutralitätsinitiative, über die voraussichtlich 2026 abgestimmt wird. Die Initiative will die Neutralität der Schweiz in der Bundesverfassung verankern. Mit der neuen Verfassungsbestimmung dürfte die Schweiz keine Sanktionen gegen kriegführende Staaten mehr ergreifen und auch nicht der NATO beitreten. Das Plakat des Friedensforschers Daniele Ganser ist ab heute, dem 26. Mai 2025, während einer Woche in sechs Bahnhöfen in der ganzen Schweiz zu sehen. Das Plakat hängt in Basel (Gleis 5 und 7), Zürich (Gleis 9 und 12), Bern (Gleis 3 und 11), Luzern (Gleis 7 und 11), St. Gallen (Gleis 1 und 2) und Chur (Gleis 4 und Arosabahn).
(Red.) Nachdem die Schweizer Regierung, der Bundesrat, Ende Februar 2022 mit der pauschalen Übernahme der Sanktionen der EU gegen Russland die Schweizer Neutralität massiv verletzt hat, ist es wichtig, dass sie wieder zum Funktionieren kommt. Es braucht auf dieser Welt glaubhafte neutrale Staaten, die bei internationalen Konflikten vermitteln können, und die Schweiz wäre dazu prädestiniert! Was sollen „Friedenskonferenzen“ wie jene auf dem Schweizer Bürgenstock, zu der Russland nicht einmal eingeladen wurde – aber den Schweizer Steuerzahler Millionen kosten? Und was sollen Friedensgespräche in der Türkei oder in Saudi-Arabien, in Ländern, die selber in militärische Konflikte verwickelt sind. Die Schweiz, das Heimatland der Roten Kreuzes, könnte künftig wieder eine wichtige Rolle bei internationalen Vermittlungen spielen – vorausgesetzt, dass sie sich mit ihrer geplanten Annäherung an die NATO nicht weiter von der Neutralität verabschiedet. (cm)
Siehe dazu unter vielen anderen Artikeln auf Globalbridge.ch zum Beispiel «Die Schweiz ist als neutraler Staat für Vermittlungen prädestiniert – und die Welt braucht Vermittler!» (Von Christian Müller)
Und hier sieht man, wie die NATO für sich selber Werbung macht: ein peinliches achtminütiges Video!
Und hier kann man nachlesen, wie die NATO auch im Nahen Osten und in Afrika eine Rolle spielen will – selbstverständlich nur für den Frieden ….