Kurt Pelda, mit einem Preis ausgezeichneter Kriegsberichterstatter der CH-Media-Zeitungen: «Frieden gibt es nur durch militärische Stärke» (Screenshot aus dem Video mit Patrik Müller)

Zum Lachen oder wohl doch eher zum Weinen: Kurt Pelda erhält Medien-Sonderpreis!

Dass die vier grossen Schweizer Medienkonzerne Ringier, Tamedia, NZZ und CH-Media alle brav die politische Linie der NATO vertreten und jede erdenkliche Gelegenheit packen – naturgemäss unter völliger Vernachlässigung der Geschichte der letzten Jahre – Hass gegen Russland zu verbreiten, ist bekannt und wird von der Leserschaft vor allem mangels anderer Informationsquellen leider auch so geschluckt. Neu ist, dass auch private Stiftungen diese absolut einäugige Politik aktiv unterstützen. Hier ein eklatantes Beispiel!

Der Schweizer CH-Media-Konzern rühmt sich, mit der Samstagsausgabe all seiner regionalen Medien über die am meisten gelesene Schweizer Tageszeitung zu verfügen. Ein Kompliment für diesen Medien-Konzern? Zumindest kein Kompliment für die Schweizer Zeitungsleser und -leserinnen, denn die CH-Media-Publikationen beschäftigen etliche Journalisten, die alles andere als Komplimente verdienen. Zu diesen – um es für einmal diplomatisch zu sagen – problematischen Journalisten gehört nicht zuletzt Kurt Pelda, der als Reporter über den Krieg in der Ukraine berichtet.

Kurt Pelda lebt davon, dass er sich nicht fürchtet, selber in die Front-Nähe kriegerischer Auseinandersetzungen reisen. Das tut er seit vielen Monaten auch im Krieg in der Ukraine. Er reist immer wieder in die Ukraine und geht dann relativ nahe an die Front, um damit ein echter Kriegsberichterstatter zu sein. Das hindert ihn aber nicht, konsequent zwei journalistisch unverzeihliche Fehler zu begehen – und also nicht etwa nur als Ausrutscher: Erstens prognostiziert er unaufhaltsam, dass Russland diesen Krieg verlieren wird und de facto schon verloren hat. Und er bezieht seine Informationen ausschliesslich von der ukrainischen Seite, wo er doch wissen sollte, wie korrupt die ukrainische Administration schon vor dem Krieg war und noch immer ist und wie unsinnig Selenskyjs tägliche Botschaften sind. Ein Beispiel: Am 5. November 2022, also nach acht Monaten Krieg, sagte Kurt Pelda in den CH-Media-Zeitungen wörtlich: «Friedensgespräche ergeben erst dann einen Sinn, wenn sich in Russland die Einsicht durchgesetzt hat, dass der Krieg für Russland verloren ist.» Der Krieg war damals für Russland, im November 2022, mitnichten verloren. Das pure Gegenteil war der Fall!

Kurt Peldas Bericht am 5. November 2022. Man lese die paar letzten Zeilen am Ende seines Beitrags …

Was aber nicht nur journalistisch, sondern vor allem auch menschlich in Kurt Peldas Artikel schlicht widerlich ist: Er befürwortet unaufhaltsam Waffenlieferungen an die Ukraine und rät von Friedensgesprächen klar ab. Das jüngste Beispiel am 3. Mai 2025 sogar in der Headline: «Frieden gibt es nur durch militärische Stärke». Oder wörtlich im Text: «Der Weg zum Frieden in der Ukraine führt nur über eine militärische Stärkung der Verteidiger.» Kurt Pelda propagiert bis heute , den Krieg gegen Russland solange zu führen, bis Russland besiegt ist. Die dabei jeden Tag zunehmende Zahl von Kriegsopfern – nicht zuletzt auf ukrainischer Seite – ist ihm offensichtlich egal.

Dass die CH-Media-Zeitungen – Aargauer Zeitung, St. Galler Tagblatt, Luzerner Zeitung, Solothurner Zeitung und etliche andere – einen solchen Berichterstatter beschäftigen, ist das eine. Jetzt aber hat eine private Stiftung, die «Gottlieb und Hans Vogt Stiftung» in Solothurn, diesem Kurt Pelda auch noch einen besonderen Preis verliehen, den sogenannten Recherche-Preis. Ein Schweizer Journalist, der nur einseitig recherchiert und – nicht zuletzt auch darum – zu total falschen Beurteilungen der Situation kommt, und der bis und mit heute gegen Friedensverhandlungen argumentiert, erhält zusätzlich einen Preis! In der Schweiz sagt man zu sowas in Schwiizertüütsch: «Es wird eim trümmlig!»

Auch heute noch, im Mai 2025, plädiert Kurt Pelda gegen Friedensverhandlungen und fordert mehr Waffen für die Ukraine: «Der Weg zum Frieden in der Ukraine führt nur über eine militärische Stärkung der Verteidiger.» Aber dieser Kriegstreiber erhält von der «Gottlieb und Hans Vogt Stiftung» einen Preis, wozu ihm Patrik Müller, der Chefredaktor der CH-Media-Zeitungen, öffentlich gratuliert.

Wer sitzt denn im Stiftungsrat dieser Stiftung, die einen solchen Missgriff verantwortet? Die Präsidentin, Anita Panzer, eine sympathische Frau, die beruflich Reisen in die nördliche Wildnis organisiert und leitet, dürfte kaum den Ausschlag gegeben haben. Wohl eher einer der vier Männer, die alle beruflich im Medien- und Kommunikationsbereich aktiv sind oder waren, darunter Diego Yanez, der einmal der verantwortliche Direktor der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern war.

Der Stiftungsrat der «Gottlieb und Hans Vogt Stiftung», der Kurt Pelda den «Recherche-Preis» verliehen hat, vlnr: Thomas Fürst, Diego Yanez, Anita Panzer, David Sieber, Daniel Schumacher.

Es ist nicht der erste Missgriff dieser Stiftung. Vor einigen Jahren sass im Stiftungsrat auch noch der pensionierte Berner Medien-Professor Roger Blum. Und wem wurde damals Geld gespendet? Der Ehefrau von Roger Blum, Marlis Prinzing! Die schrieb dann zwei Bücher zum Thema Journalismus – die vorgesehene Reihe hiess «Journalismus Atelier» –, für die sich allerdings niemand interessierte, bei deren Verlagsangebot aber auch heute noch steht, dass diese Publikationen von der „Gottlieb und Hans Vogt Stiftung“ unterstützt wurden. Wie viel Geld an die Ehefrau eines Stiftungsratsmitgliedes geflossen ist, hat man natürlich nie erfahren.

Auf der Website der Stiftung ist von diesem neusten Fehlentscheid, der Preisverleihung an Kurt Pelda, nichts zu vernehmen. Und in der Schweiz sind Stiftungen trotz Steuerbegünstigung noch immer nicht zu Transparenz verpflichtet. Niemand weiss, woher das Geld kommt, niemand weiss, wohin das Geld geht, niemand weiss, wieviel Honorar die Stiftungsräte erhalten. Auch das wäre mal ein Thema für die Politik!

Für jene, die Lust haben, Kurt Pelda in einem Video zu sehen, in dem er sich mit CH-Media-Chefredaktor Patrik Müller unterhält, kann das hier tun.

Wie weit die Preisverleihung an Kurt Pelda mit dem Zweck der «Gottlieb und Hans Vogt Stiftung» übereinstimmt, mag der Leser selber entscheiden:

Eine gemeinnützige Stiftung honoriert einen erklärten Kriegstreiber mit – dem Vernehmen nach – 5000 Franken.

Zu Kurt Pelda siehe auch den folgenden Artikel: «Privater Schweizer Geheimdienst führte Kampagne gegen Gegner des Regimes in Abu Dhabi» (auf Globalbridge.ch)

und auch den folgenden Artikel: «Wie weiter in Russland? Wenn des Westens Wunschdenken stärker ist als die sorgfältige Analyse» (auf Globalbridge.ch)

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